Mittwoch, 15. April 2015

Mittwoch, 15. April 2015 -- Venedig

nEin recht früh eingenommenes Frühstück (eigenartiges Wortspiel) und die Tatsache, das Sonnenbrillen auch ohne  Sonne zu etwas nutzen.


Lange Rede, kurzer Sinn – um das Venedigprogramm zu schaffen, ist es notwendig gewesen, schon um 7.00 Uhr zu frühstücken, was einigen Schülern einen zu geringen Appetit bescherte. Na, macht nichts, sich in Venedig mit Pizza oder Ähnlichem zu versorgen ist sicher eine „preiswerte“ Variante, das ausgelassene Frühstück zu ergänzen.
Wollen wir hoffen, dass in Venedig keiner seiner Habseligkeiten entledigt wird. In dieser Stadt ist die Möglichkeit recht hoch, nach der Fahrt das Eine oder Andere neu kaufen zu können, weil ein Eigentumsübergang im Sinne des bürgerlichen Rechts stattgefunden hat. Leider hatte unser Fahrer das in Verona gestern schon zu spüren bekommen, als er um seine Geldbörse erleichtert wurde. 
Im Bus ist es sehr ruhig, wie das eben so bei Fahrten mit lieben Schülern der „Zehnten“ ist. Wir hoffen einmal, dass die Gespräche mit den Schülern aus Greiz, die auch in unserem Hotel untergebracht sind, heute Abend nicht so mit freundlichen Aussprüchen gespickt sind. Nette Worte zwischen Schülern können doch recht schlafraubend sein.
Nun freuen sich alle auf Venedig.  

Der phantasielose Schreiber beginnt seine Zeilen mit so, nun, um, am, ja …. und der Deutschlehrer schreibt ein dickes <A> an den Rand. Nun ja – zum Glück ist das nicht der Beginn und daher fallen diese Zeilen so gar nicht auf, dass man es einfach überlesen kann.
Als kurzen Lagebericht ließe sich sagen: Qualmende Füße, einige Sonnenbrände, viel gelernt und leider wieder vergessen. 
Venedig war für viele von uns Neuland und der Tag zeigte sich von seiner besten Seite. Strahlender Sonnenschein tauchte die altehrwürdigen Gebäude in wundervolles Licht und die Freunde der Foto- und Filmkunst hatten ausgiebig Grund zur Freude. So konnten 32 junge Leute, drei Lehrerinnen, die sich in der Lagunenstadt bestens auskannten und ein völlig orientierungsfreier Fotoamateur die Stadt der Liebe oder so mit ihrem Besuch beglücken. Einiges Kopfzerbrechen bereitete die Größe unseres Transferbootes, welches doch recht intensiv schaukelte. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und begannen die Stadt zu erlaufen. Unser erstes Ziel waren Dogenpalast und Markusplatz. Eindrucksvolle geflügelte Löwen (St. Marcus) beherrschen die Szenerie. Die Markuskirche (laut Auskunft der anwesenden Frauen: Basilica San Marco) schließt sich an den Dogenpalast an und ist eine der prachtvollsten Kirchen Italiens. 


Wir haben es tatsächlich in der Wartezeit geschafft, (hoffentlich alle) abzulichten.


Die Altstadtgassen sind im Moment noch nicht so verstopft, was sich im Laufe des Tages allerdings noch recht deutlich ändert. Ein staunender Fotoamateur drückt heute unverhältnismäßig oft auf den Auslöser von nur drei Kameras und sammelt sehr viele Bilder. Zur Mittagszeit gibt es lecker Pizza und nun geht es zum wichtigen aber auch anstrengenden Teil unseres Besuches – die Stadtführung. Von 13.00 Uhr bis etwa 17.00 Uhr werden wir von unserem Ausgangspunkt dem Markusplatz über Brücken und Gassen zur Rialtobrücke (il Ponte di Rialto) geleitet und erfahren viele interessante Details über die altehrwürdige Stadt. Zu Beginn betreten wir die „Goldene Basilika“ am Markusplatz und erfahren, dass viele der edlen Materialien aus dem Orient und dem heiligen Land den Weg nach Venedig fanden. Die eigentliche Kirche wurde in nur dreißig Jahren erbaut, dann aber über Jahrhunderte immer weiter in Pracht getaucht. Auch diese Basilika steht nicht auf festem Boden, sondern ist auf  Pfählen errichtet. Von unserer Stadtführerin erfahren wir hierzu auch einige Details, die mich doch staunen lassen. So stehen die Bauten auf  Eichen- oder Lärchenpfählen, über  denen eine Schicht Holz wie ein Floß liegt. Hierauf wurde die eigentliche Bauschicht und Begründung der Gebäude aufgebracht, die größtenteils aus Ziegeln errichtet wurden. 
Einfach toll, wie diese alten Gebäude den Hauch der Geschichte verströmen. 
Leider kann man aber auch den Verfall der Stadt spüren, was sich auch im Rückgang der Bevölkerung ausdrückt. Gab es in den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch etwa 170000 Venezianer, so sind es gestern nur noch 56250 Bewohner gewesen. Der Unterhalt der Wohnungen ist für die Bürger der Stadt einfach zu teuer. Und eine Stadt ohne Einwohner  ist wohl auch eine sterbende Stadt. Aber auch wenn man den Verfall an den Fassaden allerorten erkennen kann, ist auch die Pracht noch zu spüren. Viele Häuser warten mit Verzierungen auf, die mich als Magdeburger vor Neid erblassen lassen. So kann man hier bunt gestaltete gotische Wohnhäuser bestaunen, wo nördlich der Alpen nur recht graue Bauten wie der Magdeburger Dom zu sehen sind. Ich dachte, Gotik sei grau und sehe hier gotische Bürgerhäuser, wie es sie so in Deutschland kaum zu finden gibt. 
Als Fazit des Tages kann man anführen, das es die qualmenden Füße allemal wert war, diese beeindruckende Stadt kennen zu lernen. 
Nun – genug der Schwärmerei, vielleicht finden sich ja auch in Zukunft Schüler, die dieses Erlebnis mit uns teilen möchten. Im Bus sitzend wird dieser Tagesbericht nun zum Ende gebracht und für alle Daheimgebliebenen veröffentlicht. 

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Italienreiser.Wie ich lesen kann,habt ihr augenschein-l
    lich schoenes Wetter.Heute war ich etwas neidisch,dass ihr
    in einer meiner Lieblingsstaedte wart.Ich warte jeden Abend
    mit grosser Spannung auf euren Bericht .Ich wuensche euch
    noch eine gute Zeit.Alles Gute Frau Karl

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Lutz Helmholz,
Webmaster dieses Schulblogs.